Schon immer hab ich unheimlich gerne in Buchhandlungen gestöbert, um neue interessante Geschichten zu entdecken. Auch wenn man heutzutage so bequem im Internet bestellen kann, haben Buchläden für mich immer noch etwas Anziehendes an sich 🤓
Meistens wenn ich mich in der Buchhandlung meines Vertrauens mit Lesestoff eingedeckt habe, bekam ich zu meinen Schmökern sogar noch eine Kleinigkeit dazu. Vor einigen Jahren schenkte mir der Buchhändler zum Beispiel dieses Lesezeichen, das ich noch heute benutze, wenn ich ein Buch nicht in einem Rutsch durchlesen kann:

Für die lokalen Buchhändler war und ist das Fortbestehen in Zeiten des Online-(Buch)-Handels eine immense Herausforderung. Wenn ich auf der Suche nach einem Roman oder anderer Literatur bin, schaue ich deshalb immer zuerst, ob ich sie über meine Stammbuchhandlung bekommen kann.
Falls Du allerdings versucht hast, meine ersten beiden Romane (in gedruckter Form) in Deiner Buchhandlung zu erstehen, wirst Du gemerkt haben, dass das nicht möglich ist. Stattdessen gibt es die Taschenbücher ausschließlich bei Amazon. Da stellt sich natürlich die Frage, was da los ist 🤔 Oder mit anderen Worten:
Sag mal, Katrin, warum hast du Lehrerherz und Herzenscode eigentlich nur als Amazonbücher veröffentlicht?
Die Antwort auf diese Frage ist viel banaler, als Du vielleicht denkst. Und sie hat überhaupt nichts mit einer Grundsatzentscheidung für oder gegen den Buchhandel zu tun.
Wie ein gedrucktes Buch entsteht 📖
Als Autor:in schreibt man seine Geschichte in der Regel zuerst im Textverarbeitungsprogramm am Computer, bevor man sie anschließend in ein lesbares Buch verwandelt. Während E-Books ins sogenannte EPUB-Format konvertiert werden müssen (z.B. mit Calibre), ist die Grundlage für gedruckte Bücher ein formatiertes PDF. Dazu fehlt dann noch ein passendes Cover mit der Vorderseite (für E-Books) und Vorderseite, Buchrücken und Rückseite in der richtigen Größe (für das gedruckte Buch). Hat man diese Elemente beisammen, kann man den nächsten Schritt angehen: die Veröffentlichung.
Für Self-Publisher ohne riesige Fangemeinde ist Print-on-Demand hier die günstigste und risikoärmste Lösung. Denn bei Print-on-Demand werden die Romane erst hergestellt, wenn sie bereits bestellt und bezahlt wurden, sodass man als Autor:in nicht auf den Kosten für möglicherweise unverkaufte Exemplare sitzen bleibt.
Amazon ist vermutlich der weltweit größte Anbieter für diesen Print-on-Demand-Service und macht es sehr einfach, die eigenen Bücher öffentlich zur Verfügung zu stellen. Nachdem man PDF und Cover hochgeladen und ein paar Metadaten eingegeben hat, kann der Lesespaß auch schon losgehen. Das gedruckte Buch wird im Online-Shop angezeigt und an interessierte Leser:innen verschickt, ohne dass die Autor:innen sich noch darum kümmern müssten. Dabei punktet der Konzern mit einer unschlagbaren Reichweite. Denn seien wir mal ehrlich: Wer hat heutzutage kein Amazon-Konto?
Und was ist mit dem Buchhandel? 📚
Nun ist es nicht so, als wäre es für Self-Publisher nicht möglich, auch im Buchhandel gedruckte Bücher zu verkaufen. Meine Tolino-E-Books veröffentliche ich ja beispielsweise über Tolino Media, die mittlerweile auch den Vertrieb von gebundenen Büchern und Taschenbüchern ermöglichen.
Doch die Anbieter (und die dahinter stehenden Druckereien) stellen alle leicht andere Anforderungen an die gedruckten Bücher. Ein Buch bei zwei verschiedenen Plattformen drucken zu lassen, erfordert also zwei separate PDFs, möglicherweise in verschiedenen Größen mit korrekter Formatierung, Zeilenumbrüchen, etc. Dazu kommen zwei ebenso verschiedene Cover. Die eine Druckerei erwartet RGB-Farben, die andere nimmt nur CMYK an. Mal muss man den Barcode selbst einfügen, mal an der richtigen Stelle Platz lassen, und manch ein Distributor verlangt auch noch Platz für sein Logo.
Sich durch all diese Anforderungen zu kämpfen, bis man wirklich ein gedrucktes Buch in der Hand hält, kostet also Zeit und Nerven. Da die erste Veröffentlichung auch so schon aufwändig und aufregend genug war, habe ich mich deshalb dazu entschlossen, meine Debüt-Serie erst mal nur bei einem Anbieter zu verlegen. Und das war eben Amazon.
Mein Versprechen
Doch ich habe natürlich nicht vergessen, was mein Lieblingsbuchhändler mir mit seinem Lesezeichen sagen wollte. Daher möchte ich mich an dieser Stelle an ihn (und Dich) wenden:
Lieber Herr S., falls Sie das hier zufällig lesen: Ich verspreche, mich zu bessern!
Für mein nächstes Buch habe ich die feste Absicht, auch eine Print-Version in den Buchhandel zu bringen. Das wird zwar noch ein bisschen dauern, aber dann kannst Du auch mit meinen Büchern die lokalen Buchhändler:innen unterstützen. Und wer weiß, vielleicht erleben ja auch meine IT-Girls demnächst noch ihre Buchhandelspremiere … 😏
Wie stehst Du zu dem Thema?
Hast Du eine Lieblingsbuchhandlung, in der Du meine Bücher gerne sehen würdest? 😉